💞 Weltfrauentag 💞

Ein liebevoll-kritischer Blick auf die Stärke und Ungerechtigkeit gegenüber Frauen

 

Heute möchte ich meine Gedanken und Gefühle zum Weltfrauentag teilen – einem Tag, der uns Frauen feiern soll, aber auch die Missstände sichtbar macht, die wir immer noch erleben. Es ist ein Tag, der unsere Stärke, unsere Liebe und unseren unermüdlichen Willen anerkennen sollte, mit dem wir trotz widrigster Umstände unser Leben gestalten.

 

Mein Weg war alles andere als einfach. Nach zwei abgeschlossenen Ausbildungen und einer Vollzeitbeschäftigung wurde ich Mutter – eine Erfahrung, die mein Leben auf wunderbare Weise bereichert hat. Doch damit begann auch ein anderer Kampf: alleinerziehend und arbeitend in einer Gesellschaft, die Frauen oft benachteiligt.

 

Die Herausforderungen begannen mit der Angst von Arbeitgebern, dass ich meine Rolle als Mutter nicht mit der Arbeit vereinbaren könnte – trotz einer verlässlichen Betreuung durch Kindergarten, Familie und Freunde. Einige wagten es dennoch, mich einzustellen, aber oft zu schlechteren Konditionen als Männer in der gleichen Position. Mein Karrierewunsch wurde früh vereitelt, weil ich mich entschieden habe, für mein Kind da zu sein. Doch diese Entscheidung brachte finanzielle Nachteile mit sich, die mich bis heute begleiten.

 

Mittlerweile ist es nicht mehr meine Rolle als alleinerziehende Mutter, die diskriminiert wird – jetzt ist es mein Alter. Nach einem halben Jahrhundert voller Erfahrungen und unermüdlicher Motivation bin ich erneut mit Vorurteilen konfrontiert. Und als ob das nicht genug wäre, fordert nun auch eine chronische Krankheit ihren Tribut. Eine Krankheit, die möglicherweise durch jahrelangen Stress und unaufhörliche Existenzängste ausgelöst wurde – Sorgen, die viele Frauen in ähnlichen Situationen teilen.

 

Doch anstatt Unterstützung zu erfahren, spüre ich die Ungerechtigkeit noch deutlicher. Als Frau, die ihr Kind großgezogen hat und wegen Teilzeitarbeit nicht die gleichen finanziellen Möglichkeiten wie andere hatte, droht mir nun eine Erwerbsminderungsrente, die kaum zum Leben reicht. Es ist frustrierend und ernüchternd, dass selbst nach all den Jahren harter Arbeit und Fürsorge die strukturelle Benachteiligung von Frauen nicht endet – sie scheint sich nur in anderer Form fortzusetzen.

 

Was bedeutet das aus einer spirituellen Perspektive? Es ist ein Schmerz, der uns erinnert, dass Veränderung notwendig ist. Es ist eine Einladung, hinzuschauen, aufzustehen und diese Missstände sichtbar zu machen. Doch es ist auch ein Appell an uns selbst, unsere innere Stärke nicht zu verlieren.

 

Am Weltfrauentag möchte ich uns alle ermutigen, kritisch zu sein – nicht nur gegenüber dem System, das uns benachteiligt, sondern auch gegenüber der inneren Stimme, die uns manchmal glauben lässt, wir seien weniger wert. Denn wir sind nicht das, was uns passiert. Wir sind nicht unsere Löhne, unsere Karrieren oder unsere Rollen. Wir sind Schöpferinnen, Kämpferinnen und Trägerinnen von Liebe und Wandel.

 

Dieser Tag ist mehr als ein Symbol. Er ist eine Mahnung. Eine Mahnung, dass wir noch viel zu tun haben, um Gleichheit und Gerechtigkeit zu schaffen. Und eine Erinnerung, dass wir unsere Stimmen erheben müssen – für uns selbst, für die Frauen, die vor uns kamen, und für die, die nach uns kommen.

 

Möge dieser Tag uns ermutigen, unsere Stärke zu feiern und gleichzeitig die Ungerechtigkeiten zu benennen, die uns immer wieder begegnen. Möge er uns Kraft geben, weiterzugehen, auch wenn der Weg beschwerlich ist.

 

In kritischer Liebe und Verbundenheit,

Melanie 💫

 

 

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