In einer Welt, die sich immer schneller dreht, erlebe ich eine zunehmende Entfremdung vom sogenannten Mainstream. Überall schließen Geschäfte, oft mit der Begründung, es fehle an Personal. Doch wenn man sich bewirbt, erfährt man schnell, dass von dem angebotenen Gehalt kaum ein Leben in Würde möglich ist – vor allem, wenn man als Frau alleinstehend ist. Ohne einen Partner oder ein gemeinsames Zuhause wird der Alltag zu einem finanziellen Drahtseilakt.
Noch absurder wird es bei besser bezahlten Jobs. Dort sitzt man oft einer Gruppe von bis zu acht Menschen gegenüber, die einen kritisch begutachten. Es fühlt sich an, als müsste man sich regelrecht verkaufen, um eine Chance zu bekommen. Und dann gibt es die "Angebote", die ich während meiner Stellensuche erhielt: Von Immobilienbesitzern, die mich schwarz als Reinigungskraft einstellen wollten, damit sie weiterhin Steuervorteile genießen können. Es scheint, als sei das Motto: Wer besitzt, soll noch mehr besitzen – auf Kosten derer, die weniger haben.
Wer trägt hier die Verantwortung?
Unsere Gesellschaft spricht oft abfällig über Menschen, die Bürgergeld beziehen. Doch wer spricht über die Unternehmen und Firmen, die Menschen ausbeuten, um ihre Gewinne zu maximieren? Wer thematisiert die Ungerechtigkeit, dass Arbeiten oft nicht mehr bedeutet, ein würdevolles Leben führen zu können?
Ich schreibe diesen Artikel nicht aus Verbitterung, sondern aus einem tiefen Bedürfnis heraus, Licht auf die Schattenseiten unseres Systems zu werfen. Als spiritueller Mensch bemühe ich mich, in meiner Mitte zu bleiben. Doch die Ungerechtigkeit, die mich umgibt, macht krank – nicht nur mich, sondern viele andere.
Kapitalismus oder Menschlichkeit?
Die zentrale Frage ist: Wie weit sind wir bereit zu gehen? Möchten wir uns dem Kapitalismus opfern und uns in einem System verlieren, das nur nach Profit strebt? Oder wollen wir Verantwortung übernehmen – für uns selbst, für unsere Mitmenschen und für eine Zukunft, die auf Werten wie Gerechtigkeit, Mitgefühl und Menschlichkeit basiert?
Ein Aufruf zum Wandel
Es ist Zeit, ehrlich zu reflektieren, wo wir stehen und welchen Weg wir einschlagen wollen. Wir können uns nicht immer über die Symptome beschweren, ohne die Ursachen zu hinterfragen. Vielleicht ist es an der Zeit, einen neuen Mainstream zu schaffen – einen, der auf Respekt, Fairness und einem echten Miteinander basiert.
Ich glaube daran, dass Veränderung möglich ist, wenn wir mutig sind, die Wahrheit auszusprechen und unser Handeln daran auszurichten. Die Frage ist nur: Sind wir bereit, diesen Weg zu gehen?
Lichtvolle Grüße
Melanie 💫
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